Publikationen zur Provenienzforschung

In verschiedenen Publikationen wurden die Ergebnisse der Provenienzforschung in Südniedersachsen veröffentlicht.

 

Christian Riemenschneider. Erstcheck in fünf Museen Südniedersachsens

Titelseite der Veröffentlichung Erstcheck 2016

Christian Riemenschneider Provenienzforschung in fünf südniedersächischen Museen. Ein Erst-Check auf unrechtmäßig entzogene Kulturgüter

Band 23 der Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft für Südniedersächsische Heimatforschung e.V. Mecke Druck und Verlag, Duderstadt 2017. ISBN 978-3-86944-171-9. 32 Seiten, zahlreiche Abbildungen, broschiert

Ein Erstcheck auf unrechtmäßig entzogene Sammlungsgegenstände wurde 2016 in fünf stadtgeschichtlichen Museen in Südniedersachsen durchgeführt. Untersucht wurden die Museen Alfeld, Clausthal-Zellerfeld, Duderstadt, Einbeck und Hann. Münden. In vier von fünf Museen sind Verdachtsfälle aufgetaucht. Problemfelder, die beim Erstcheck aufgedeckt wurden, reichen von Gegenständen der 1933 verbotenen und enteigneten Verbände und Vereine der Arbeiterbewegung, von jüdischen Institutionen und Privatpersonen, den Freimaurern bis hin zu kirchlichen Schulen und Bibliotheken. Während der Fokus der Forschung auf dem Kulturgutentzug während der NS-Zeit liegt, wurden auch völkerkundliche Gegenstände (Ethnografika) und menschliche Überreste aus kolonialen Kontexten dokumentiert. In diesem Band finden sie neben zahlreichen Abbildungen der Objekte deren Geschichten und Hintegründe.

Christian Riemenschneider. Erstcheck in vier Museen Südniedersachsens

Christian Riemenschneider Provenienzforschung in vier südniedersächischen Museen. Ein Erstcheck auf unrechtmäßig entzogene Kulturgüter. Teil II

Band 24 der Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft für Südniedersächsische Heimatforschung e.V. Mecke Druck und Verlag, Duderstadt 2018. ISBN 978-3-86944-183-2. 32 Seiten, zahlreiche Abbildungen, broschiert

 

 

Der Erstcheck auf unrechtmäßig entzogene Sammlungsgegenstände in südniedersächischen Museen wurde nach dem erfolgreichen Start 2016 im darauffolgenden Jahr fortgesetzt. In den vier stadtgeschichtlichen Museen Northeim, Osterode am Harz, Seesen und Uslar wurden weitere Verdachtsfälle dokumentiert. Die Verdachtsmomente reichen von Gegenständen der 1933  enteigneten Vereine der Arbeiterbewegung, von jüdischen Institutionen und Privatpersonen, den Freimaurern bis hin zu Produkten von Zwangsarbeitern und Kriegsbeute aus Frankreich. Während der Fokus der Forschung auf dem Kulturgutentzug während der NS-Zeit liegt, wurden auch völkerkundliche Gegenstände (Ethnografika) aus kolonialen Kontexten dokumentiert. In diesem Band finden sie neben zahlreichen Abbildungen der Objekte deren Geschichten und Hintegründe.

Christian Riemenschneider. Gekauft, geschenkt, enteignet

Titelseite der Zeitschrift Eichsfeld Jahrbuch 2018

Christian Riemenschneider           Gekauft, geschenkt, enteignet. Provenienzforschung in Südniedersachsen am Beispiel des Heimatmuseums Duderstadt. In: Eichsfeld-Jahrbuch 2018, S. 251-267

Herausgeber Verein für Eichsfeldische Heimatkunde, Heimatverein Goldene Mark (Untereichsfeld) e.V. Druckerei und Verlag Mecke, Duderstadt 2018. ISBN 978-3-86944-190-0

Während des Erstchecks auf unrechtmäßig entzogene Kulturgüter in der Sammlung des Heimatmuseums Duderstadt 2016 wurde eine Anzahl an Verdachtsfällen dokumentiert. Es sind Erwerbungen oder Schenkungen, die ursprünglich aus jüdischem Besitz, von den Freimaurern, aus katholischen Bibliotheken oder Schulen und von anonymen Auktionen stammten. Einen unerwarteten und überraschenden Befund stellen Pergamentfragmente enteigneter jüdischer Handschriften aus dem Mittealter im Stadtarchiv Duderstadt dar: sie sind die ältesten materiellen Zeugnisse jüdischen Lebens in Südniedersachsen. In diesem Beitrag wird den Geschichten hinter den Objekten nachgegangen.

Christian Riemenschneider. Ethnografica, Naturalia und human remains

Titelbild Museumsblätter Brandenburg 2019

Christian Riemenschneider             Ethnografica, Naturalia und human remains in stadtgeschichtlichen Museen Südniedersachsens. Bericht einer regionalen Bestandsaufnahme. In: Museumsblätter Dezember 2019, S. 80-83

Herausgegeben vom Museumsverband des Landes Brandenburg e. V. Brandenburgische Universitätsdruckerei Potsdam 2019. ISSN 1611-0684

 

Obsidianspeere aus der "deutschen Südsee", Federschmuck aus dem Amazonastiefland, der Schädel einer indigenen Frau aus Australien – wie gelangten diese und viele weitere Gegenstände bzw. menschlichen Überreste nicht-europäischen Ursprungs in die Sammlungen der stadtgeschichtlichen Museen in Südniedersachsen? Wer hat sie erworben, warum hat sie das Museum gesammelt und mit welchem Zweck ausgestellt? In dem Beitrag wird eine Auswahl dieser Ethnografica und ihre Hintergrundgeschichten vorgestellt.

Christian Riemenschneider. Abschlussbericht Duderstadt und Alfeld

Titelblatt des Abschlussberichts zur Forschung in den Museen Duderstadt und Alfeld 2018

Christian Riemenschneider             Abschlussbericht. Nach dem Erstcheck - Provenienzforschung zu Verdachtsfällen und ausgewählten Beständen in den Stadt- und Regionalmuseen in Südniedersachsen. Das Heimatmuseum Duderstadt und das Stadt- und Tiermuseum Alfeld.

Göttingen 2019. 437 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ohne ISBN

 

Im Jahr 2018 wurden in den Museen Duderstadt und Alfeld die verdächtigen Gegenstände aus dem Erstcheck näher untersucht. Während dieser Tiefenforschung konnten einserseits Verdachtsmomenten entkräftet werden. So wurde z.B. eine Keramikschale von der jüdischen Familie Löwenthal in Duderstadt dem Museum vor Beginn der NS-Judenverfolgung geschenkt. Andererseits konnte dokumentiert werden, dass ein Buch aus einer jüdischen Familie nach ihrer Deportation versteigert worden ist und dann über Umwege ins Museums Alfeld gelangte. Im vorliegenden Abschlussbericht sind alle untersuchten Gegenstände und ihre Provenienzgeschichten im Detail dargestellt, darunter auch eine Reihe von Gegenständen der Arbeiterbewegung, der Freimaurer, kirchlicher Einrichtungen sowie im Ansatz auch von Ethnografica und menschlichen Überresten aus Australien.

Christian Riemenschneider. Abschlussbericht Einbeck und Hann. Münden

Titelblatt Abschlussbericht Provenienzforschung in Einbeck und Hann. Münden 2019

Christian Riemenschneider Abschlussbericht. Nach dem Erst-Check – Provenienzrecherchen zu Verdachtsfällen und ausgewählten Beständen in den Stadt- und Regionalmuseen Südniedersachsens. Das StadtMuseum Einbeck und das Städtische Museum Hann. Münden

Göttingen 2020. 220 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ohne ISBN.

Im Abschlussbericht zur Provenienzforschung in den Museen Einbeck und Hann. Münden 2019 werden die Verdachtsfälle aus dem vorausgegangenen Erstcheck vertieft. In beiden Museen ist besonders die Geschichte zweier Konvolute von Freimaurergegenständen hervorzuheben, die intensiv erforscht wurden. Darüber hinaus wurden Objekte aus der Arbeiterbewegung, dem Kunsthandel und der jüdische Bevölkerung untersucht. Diese Objektgeschichten finden Sie in im Bericht im Detail und mit zahlreichen Abbildungen wiedergegebenen.

Claudia Andratschke, Maik Jachens. Provenienzforschung nachhaltig vermitteln

Titelbild Publikation Andratschke Jaches Provenienzforschung nachhaltig vermitteln 2020

Andratschke, Claudia und Jachens, Maik (Hrsg.)   Nach dem Erstcheck: Provenienzforschung nachhaltig vermitteln

Veröffentlichungen des Netzwerks Provenienzforschung in Niedersachsen, Band 1. Heidelberg: arthistoricum.net, 2020, ISBN 978-3-948466-45-9 (PDF), 146 Seiten, E-Publikation.

 

Der Band versammelt die Beiträge der gleichnamigen Tagung am 4. November 2019, veranstaltet vom Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen, dem Landschaftsverband Südniedersachsen und dem StadtMuseum Einbeck. Die Autorinnen und Autoren  behandeln darin, wie die Ergebnisse von sogenannten Erstcheck-Projekten der Provenienzforschung zur Suche nach und Identifikation von NS-Raubgut in Stadt- und Regionalmuseen in Südniedersachsen nachhaltig dokumentiert, partizipativ genutzt und dauerhaft sichtbar gemacht und vermittelt werden können.

Christian Riemenschneider. Abschlussbericht Northeim, Osterode, Uslar und Seesen

Christian Riemenschneider. Unter Verdacht – vertiefende Provenienzforschung zu Verdachtsfällen und ausgewählten Beständen in den Stadtmuseen Northeim, Osterode, Uslar und Seesen

Göttingen 2022, 301 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ohne ISBN-Nummer.

In den Jahren 2020 und 2021 wurden die im vorangegangenen Erstcheck dokumentierten Verdachtsfälle auf in der NS-Zeit unrechtmäßig entzogene Kulturgüter tiefergehend untersucht. Diese Untersuchung umfasste die Museen in Northeim, Osterode am Harz, Uslar und Seesen. Die untersuchten Objekte stammen von verschiedenen Gruppen, denen von der NS-Diktatur Gewalt angetan wurde: Juden und jüdische Institutionen, Arbeiterkulturvereine, Kommunisten, Freimaurer und Zwangsarbeiter. Während der Anfangsverdacht für einen Teil der Objekte durch die Tiefenforschung entkräftet werden konnte, wurde für andere der unrechtmäßige Entzug in der NS-Zeit bestätigt: in Northeim wurden beispielsweise Fragmente einer geraubten Torahrolle im Stadtarchiv identifiziert, in Osterode wurde 1936 bei Kommunisten beschlagnahmtes Bildmaterial von der NSDAP zum Zweck der Gegnerpropaganda an das Museum übergeben. Darüber hinaus kamen im Lauf der Forschung besonders im Museum Uslar auch eine Reihe bisher verschollene völkerkundliche Gegenstände aus den deutschen Kolonien ans Licht.

Christian Riemenschneider. Erstcheck III

Christian Riemenschneider. Erstcheck III in Südniedersachsen – Die Stadtmuseen Bad Gandersheim, Goslar und Moringen sowie das Museum der Porzellanmanufaktur Schloss Fürstenberg.

Göttingen 2023, 87 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ohne ISBN-Nummer.

2022 wurde mit einem dritten Erstcheck die Provenienzforschung in Südniedersachsen fortgesetzt. Im Gandersheimer Stadtmuseum wurden Bücher aus jüdischem Besitz und von den Zeugen Jehovas dokumentiert. In der Sammlung des Stadtmuseums Goslar wurde der Herkunft und dem Verbleib von völkerkundlichen und anderen Objekten außereuropäischer Provenienz nachgegangen. Die Herkunft von einigen Teilen Aluminiumgeschirr im Heimatmuseum Moringen und zwei Schreibtischen im benachbarten Stadtarchiv konnte jedoch geklärt werden: durch eingeritzte (Häftlings)Nummern und Namen konnten die Teller und Näpfe dem Jugend-Konzentrationslager in Moringen zugeordnet werden, die Brandmarken "Jula Mo" an den Schreibtischen verwiesen ebenfalls auf das in der NS-Zeit so bezeichnete "Jugendschutzlager Moringen". Im Porzellanmuseum im Schloss Fürstenberg an der Weser wurde eine Reihe früher Porzellane dokumentiert, die sich zu einem noch nicht näher bekannten Zeitpunkt im Besitz der Schweizer Kunsthändlerin Andreina Schwegler Torré befunden haben, die sich in der NS-Zeit umfassend an Kunstgegenständen verfolgter Juden bereichert hatte.